Sonntag, 28. September 2014

Vom Philosophieren über Farben und Essen von Süßkartoffeln



Farben sind so eine Sache. Mal mag man grelle, mal gedämpfte Töne. Die Farbpalette lässt da so einiges zu. Vor allem beim G'wand gibt's die Möglichkeit sich voll in's Zeug zu legen. Wobei der eine oder andere dann wirkt, als hätt' er sich Wort wörtlich eher in einen Topf Farbe gelegt – aber gut. Geschmacksache halt. Ich frag mich trotzdem, zieht man seine Lieblingsfarben an? Oder zieht man eine Farbe nach der eigenen Befindlichkeit an? Ich weiß ja nicht. Manch eine gefällt einem, passt einem halt einfach so gar nicht. Da hat's die Liebe leicht, auf die Frage, was seine Lieblingsfarbe ist, kommt prompt: "Schwarz." "Waaas? Na geh, das geht ned. Das sagen nur Leute, die sich gern zu einer gewissen Gruppe zugehörig fühlen wollen. Ned?", hab ich darauf gleich mal schubladenöffnend gemeint. Flexibel wie er ist sagt er nur: "Na gut, dann halt orange." "Hm... also orange find ich wirklich gar ned schön." ... und so ging die Unterhaltung meinerseits über Farben und seinerseits per Kopfschütteln weiter. Worauf ich mich aber einigen kann ist, dass orange einer besonders gut passt. Und das ist die Süßkartoffel.



Zu ihr – also genauer gesagt zu 2 Süßkartoffeln – passt auch noch:

1 Avocado
5 Cocktailtomaten
2 Frühlingszwiebeln
1-2 Salbeiblätter
Zitronensaft
100g Belugalinsen
Salz, Pfeffer
Feta



Die Süßkartoffeln werden in heißem Wasser etwa 20 Minuten gegart, bevor sie bei 180° Heißluft nochmals für 20-25 Minuten in's Backrohr kommen, wobei sie nach ca. 10 mal auf die andere Seite dürfen. Ist die Zeit um, sticht man mit einer Gabel hinein, um zu schauen, ob sie auch schon durch ist. Ist dem nicht so, lässt man sie einfach noch etwas länger d'rin.
In der Zwischenzeit werden in Linsen in einem Sieb abgewaschen und anschließend in der doppelten Menge Wasser gekocht. Auch etwas Salz darf noch dazu. Die Linsen brauchen etwa 25 Minuten, danach werden die gekostet, ob sie schon weich sind, und das Wasser wird abgegossen. Bis sie fertig sind werden Tomaten und Avocado gewürfelt, während die Frühlingszwiebeln die Ringform erhalten. Auch die Salbeiblätter kommen klein gehackt dazu, genauso wie etwas Zitronensaft. Sind die Linsen fertig und ein wenig abgekühlt kommen sie unter die Tomaten-Avocado-Zwiebelmischung. So ergeht's auch dem Salz und Pfeffer. Etwas Feta wird zerbröselt – und zwar so viel wie man sich später gerne d'rüber streuen möcht'. Nach langem Warten auf die Süßkartoffeln kommen sie aus dem Ofen und werden in der Mitte geteilt – jetzt noch füllen und schon kann gegessen werden.
Wer noch einen Dip dazu möchte mischt kurzerhand einen aus dem Grün der Frühlingszwiebel, einem griechischen Joghurt, Salz und Pfeffer einen an.



Farbenfrohes Speisen!

Sonntag, 21. September 2014

Von Ehrentagen und anderen Events ODER Tortenzeit



In manchen Monaten häufen sich die Events wie die warmen Semmeln. Okay, eigentlich sagt man ja, etwas geht weg wie die warmen Semmeln – aber mit Sprichworten hab' ich's halt wirklich gar ned. Was ich meine ist, dass man da aus'm Feiern gar nimma raus kommt. Es nimmt kein End'. In unserer Familie ist das der September. Da hat der Papa Geburtstag und auch der Schwiegerpapa in spe, da feiert die Tante ihren Ehrentag und auch die Nichte hat ihren ersten. So zwischendurch ist dann auch noch die liebste Freundin d'ran und auch die Liebe und ich haben unseren Jahrestag. So viele Geschenke kauft man üblicherweise nur an kälteren Tagen, die man sich im Gegenzug mit Glühwein versüßen kann.
Sei's wie's sei. Alle paar Tage überlegt sich einer also auch noch welche Torte es geben könnt'. Ich hätt' da deswegen gleich einen Vorschlag mitgebracht, der beispielsweise einem Geburtstag alle Ehre macht. Eine Birnentorte mit allerhand Schoko und Nuss.




2 Eier
1 Becher Zucker
1 Becher Joghurt
1 Becher geriebene Haselnüsse
1/2 Becher Öl
1 EL Vanillezucker
1 Pkg. Backpulver
2 Becher Mehl
1 Birne
Kardamom
Zimt

(^für diese Torte mal zwei nehmen)

500g Mascarpone
100g weiße Schokolade
150g Nougat
Holundergelee
gehackte Haselnüsse



Zuerst werden die Eier mit dem Zucker schaumig geschlagen. Danach darf auch schon das Joghurt, der Becher Haselnüsse, genauso wie der halbe Öl und der Vanillezucker zum Mixen dazu. Das Mehl und das Backpulver werden hineingesiebt. Alles wird gut miteinander vermixt und etwas Kardamom und Zimt dürfen auch nicht fehlen. Die Birne wird g'rieben und auch unter die Masse gehoben. so kommt der Teig in eine ausgebutterte Form und bei 170° Heißluft für etwa 45 Minuten in den Ofen hinein. (Zwei mal machen.) Ist er ausgekühlt kann man sich den Cremen zuwenden.
Dafür werden von dem Mascarpone vier sehr gut gefüllt Esslöffel genommen und in eine Schüssel übersiedelt. Die weiße Schokolade wird über dem Wasserbad geschmolzen, etwas abkühlen gelassen und mit der Mascarpone mit einem Mixer vermischt. Die Nougatcreme braucht zuerst mal Nougat, der ebenso über'm Wasserbad zerlassen wird und, etwas abgekühlt, in eine andere Schüssel zum restlichen Mascarpone kommt.
Die Tortenböden werden jeweils einmal in der Mitte durchgeschnitten und auch die Oberseite etwas begradigt. Die ersten beiden Schichten werden mit der Nougatcreme und dem Holundergelee gefüllt, während die letzte mit der Schokoladencreme und ebenso Holundergelee ausgestattet wird. Zusätzlich kommen in jede Schicht ein paar gehackte Haselnüsse.
Ist alles zusammengesetzt, wird oben die weiße Creme und unten die dunkle aufgetragen. Am besten arbeitet man sich von oben nach unten und stellte die Torte auf eine drehbare Platte, damit ein schöner Verlauf entstehen kann. (Eine etwas genauere Beschreibung findet man hier dazu: Mädchentorte) Oben d'rauf jetzt noch ein paar grob gehackte Haselnüsse und fertig ist die Torte.



Alles Gute!


Sonntag, 14. September 2014

Wenn Chaicreme gegessen und der Tatort im Kino angeschaut wird.



Während man sich früher von irgendeinem Blockbuster aus Hollywood an einem Sonntagabend Autos um die Ohren fliegen lies, ist man heute halt wieder nostalgisch. Somit ist wieder Tatort-Zeit. Der traditionelle Einstieg in das sonntägliche Vergnügen erinnert einen d'ran, dass eine echte Krimiserie auch ohne offene Leichen auskommt. Beim Tatort nehmen's halt noch Rücksicht auf einen.
Eines hat sich aber noch verändert. Der Sonntags-Mord (wahlweise auch Entführung [die in einem Mord endet]) ist jetzt nämlich so angesagt, dass man ihn sich gemeinsam anschauen will. Vorbei sind die Tage der Schlabberhose vorm Fernseher, denn nein, es kommen keine Gäste zum gemeinsamen Fernsehabend – man verbringt ihn in einer größerer Gesellschaft. Im Kino. Dort gibt's den auch ganz kostenfrei zum Anschauen.
Beim Uni-Wien Tatort hätt' ich ja auch fast eine Komparsenrolle abgesahnt – ganz unverhofft, denn nicht wie unzählige andere Studenten hab' ich nette Sätzchen an die Uni zur Bewerbung geschickt – nein, ich wär beim Dreh einfach fast durch's Bild gelaufen. Aber halt nur fast. Gespannt bin ich auf den aber trotzdem.
Was aber auch so rot ist wie das Blut, das heut Abend wieder fließt? Das Fruchtfleisch der wunderbaren Feigen. Ganz toll passt es so der Chaicreme.



2-3 Gläser davon brauchen:

1 Glas (Soja-)milch
1 Zimtstange
1 Anis
3-4 Kardamomsamen
3-4 Nelken
1 Messerspitze gemahlenen Ingwer
etwas Chili
etwas Salz
1 EL Vanillezucker
Teebeutel Chai
1-2 TL Maizena

200g (Soja-)joghurt (nicht fettarm)
2 Feigen
Pistazien
Honig

Die Milch wird mit den gesamten Gewürzen, dem Vanillezucker und den Teebeutel erhitzt und anschließend auf mittlerer Hitze (sie soll nicht kochen) auf der Platte gelassen. So können die wunderbaren Chaigewürze ihre Note in der Milch hinterlassen. In der Zwischenzeit werden die Pistazien von ihrer Schale befreit und klein gehackt.
Der Maizena wird mit einem kleinen Schluck Milch verrührt und in die erneut erhitzte Milch eingerührt. Davor aber noch Zimtstange, Nelken und Kardamomsamen entfernen (man kann sie davor auch in einen Teebeutel einfüllen). Von der Maizenamischung nimmt man so viel bis die Milch etwas eingedickt ist. Bei Bedarf gern auch ein wenig mehr. So lässt man sie abkühlen.
Die Feigen werden in Spalten geschnitten und dann widmet man sich auch schon wieder dem Chai. Löffelweise wird die Mischung unter das Joghurt gemischt – aufpassen, dass es nicht zu dünn wird, wenn die Milch nicht so fest geworden ist.
Ab in ein Glas, mit den Pistazien bestreuen und die Feigen darauf platzieren. Zum Abschluss kommt noch ein wenig Honig darauf.





Einen schönen nostalgischen Sonntag!

Sonntag, 7. September 2014

Dem Herbst in den (Kichererbsenein-)Topf geschaut


Langsam findet man sich schon damit ab, dass der Sommer vorbei ist und als bekennender Herbstliebhaber bin ich darüber nicht so bös' wie manch anderer. Während bei heißen Temperaturen die Laune in den Keller geht, weil Schwitzen gar nicht mal so toll ist, steigt das Wohlbefinden wenn's wieder Zeit wird den Schal aus den Kasten zu holen. Normalerweise bringt die "dunkle Jahreszeit" die eine oder andere Verstimmung mit sich – nicht umsonst gibt's die Lichttherapie. Liebe Sonnenanbeter, seid also nicht traurig, die kann man sich sogar verschreiben lassen und effektiv ist sie auch. Was also für den einen Sonne und Vitamin B ist, sind für den anderen heiße Schokolade und Eintöpfe. Als Beispiel gibt's hier also einen Kichererbseneintopf, der hoffentlich für Tryptophan und somit auch für ein bisserl Wohlgefühl sorgt.




Ich verschreibe gegen schlechte Laune heute also:

2-3 Hände Kichererbsen
1 große Zwiebel
2 Karotten
Ingwer
brauner Zucker
2 kleine Kartoffeln
1/2 Melanzani
1/2 Paprika
4 Champignons
2-3 getrocknete Datteln
1 EL Tomatenmark
1 Tomatendose (stückig)
1 Zimtstange
2-3 Pimentkörner
2-3 Wacholderbeeren
1/2 TL Koriander
1 TL Kurkuma
2 Lorbeerblätter
1/2 TL Kreuzkümmel
Chili
Salz, Pfeffer
1/2 Limette
Petersilie
Olivenöl



Die Kichererbsen werden über Nacht in Wasser eingelegt und am nächsten Tag abgegossen und mit der halben gewürfelten Zwiebel, etwas Salz in Wasser gekocht. Letzteres dauert etwa 10-15 Minuten, je nachdem wie weich man die Kichererbsen haben möchte.
In einem Topf wird das Olivenöl erhitzt, bevor die zweite Hälfte der gewürfelten Zwiebel, die in Scheiben geschnittenen Karotten und der geriebene Ingwer (nach Bedarf) dazu kommen. Nun etwas braunen Zucker darüber. Die Kartoffeln werden auch in kleine Würfel geschnitten und dazu gegeben. Das restliche Gemüse wird ebenso würfelig geschnitten, bevor das Tomatenmark in den Topf kommt. Schon darf auch die Tomatendose hinein und es wird kräftig gewürzt. Den geriebenen Koriander, Kurkuma, Kreuzkümmel, Chili, Salz und Pfeffer gibt man einfach so hinein, während die Zimtstange, die Pimentkörner, die Wacholderbeeren und die Lorbeerblätter in einen Teebeutel wandern und so in den Eintopf kommen. Nachdem nun alles was man braucht drinnen ist, heißt's geduldig sein – umso länger alles auf kleiner Flamme einkocht, desto besser ist der Geschmack. Zwischendurch darf ruhig gekostet werden, damit der Gewürzbeutel entfernt wird, wenn's einem von Zimt und Co. genug ist. Am Schluss wird mit dem Saft einer halben Limette verfeinert und mit ein paar Petersilienblättern getoppt.



Wärmende Eintöpfe euch allen!